Trommelsteine
- selbst trommeln / herstellen, Verwendung und Erklärung

Grobschliff - Formgebung
 
Spirator in Betrieb nehmen
 

 

   

der Grobschliff

   
Siliciumcarbid "grober Körnung" ist sehr günstig und daher bei der „Formgebung“ zu empfehlen. Nur in einer großen Trommelmaschine kann man von Anfang an z.B. Körnung F 30 einsetzen.
Bei den gängigen Hobby-Spiratoren zum Steine selber schleifen mit z.B. 3,5 l Inhalt ist zu Beginn höchstens ab Körnung F 80, bei schon runden Steinen (Bach, Meer) unter Umständen auch erst F 220 zu empfehlen.
Mit den groben Körnungen (bis etwa F 400) muss man die Steine so lange schleifen, bis sie in etwa die gewünschte Form haben. Ein schöner Trommelstein ist rund. Und rund ist rund, und nicht eckig. Kaufen Sie einen Trommelstein, sehen Sie ihn sich genau an, und vergleichen Sie ihn mit Ihren Stücken. Alles, was Ecken hat, muss weg. Nicht nur aus Gründen der Optik, Ecken stören auch beim Polieren. An scharfen Kanten scheuern sich die Steine schnell wieder auf.

Ein geschliffener Stein gewinnt erst durch Wegschleifen an Qualiät. Risse, Dellen und Ecken müssen entfernt werden, nur dann erhält man ein gutes Resultat. In Rissen und Dellen bleiben z.B. auch feinere Schleifpulver hängen und verhindern eine gute Politur. Besonders härtere (Quarze) und zähe Mineralien (Achat, Chalzedon, Jaspis, versteinertes Holz, Smaragd...) brauchen mitunter sehr lange, bis sie wirklich schön rund sind. Steine die Härter als die verwendeten Schleif- und Polierpulver sind (zB Rubin, Saphir) können nicht in einer Maschine trommelpoliert werden.

Das Schleifpulver verbraucht sich, die Körner werden stumpf und immer kleiner. Bewährt hat sich die Methode Spiratoren etwa alle 12 h neu zu befüllen. Dadurch erhält man auch einen guten Arbeitsrhytmus. Steine, die am Abend eingefüllt werden, sind am nächsten Morgen fertig. Der morgendliche Füllvorgang kann am Abend wieder gewechselt werden. Waschen Sie die Steine dabei so lange gut durch, bis das Wasser nicht mehr schmutzig ist. Grobe Körnungen wie zB F 80 sind nach 12 h Laufzeit in einem (kleinen) Spirator noch nicht wirklich zerkleinert. Die Körner sind aber an den Kanten abgenutzt und Stumpf. Prinzipiell ist es aber möglich, diese groben Schleifreste auszuwaschen (ggf. zu sieben) und danach nochmals zu verwenden.
Füllen Sie die Maschine dann wieder mit diesen Steinen und neuem Pulver. Je nach Art und Form der Mineralien kann es so durchaus sein, dass die Steine 1 – 2 Wochen laufen müssen (alle 12 h Schleifmittel wechseln!).
Bei großen, rundlaufenden Maschinen kann man die Rotationsgeschwindigkeit erhöhen, wodurch sich die Verarbeitungszeit insgesamt stark verkürzen lässt.

Es empfiehlt sich bei Spiratoren, ca. 2-4 Gewichtsprozent der Steine als Schleifpulver beizugeben. Füllen Sie dieses vorsichtig in den Spirator ein. Die richtige Menge haben Sie dann verwendet, wenn alle Steine gut mit Schleifpulver benetzt sind.
Ebenso verhält es sich mit dem Wasser. Füllen Sie am Anfang nur ein bischen Wasser ein und beobachten Sie die Schleifbewegung. Leeren Sie ggf. noch etwas Wasser dazu. Ist zu viel Wasser in der Maschine, so dreht sich die ganze Masse um sich selbst. Ist zu wenig Wasser dabei, wird die Mischung hart und bewegt sich gar nicht.
Die Bewegung im Spirator muss fließend und schnell sein – richtig „lebendig“, sodass man den Steinen gerne bei der „Arbeit“ zusieht.
Sehen Sie sich dazu bitte genau das hier gezeigte Video an - Bilder sagen manchmal mehr als Worte:

 

Es gibt leider keinen seriösen Wert, wieviel Schleifpulver man verwenden muß. Je nach Art, Härte, Maschine, Volumen, Schleifpulver und Größenverhältnis der Steine variiert die zu verwendende Schleifpulvermenge. Durch regelmäßiges kontrollieren und experimentieren bekommt man dafür aber ein Gefühl.

Bei einer runden Trommelmaschine können Sie etwas mehr Pulver hinzugeben. Die Maschine wird maxima zu ¾ mit Steinen befüllt. Erwischt man etwas zu wenig oder zu viel, ist der Schleifvorgang nicht ohne Wirkung, jedoch ist der Abrieb ggf. etwas schwächer als bei einem idealen Verhältniss.
Das ideale Mischungsverhältnis muss man selbst ins Gefühl bekommen. Es hängt von den oben schon erwähnten Faktoren ab. Bei den rundlaufenden Maschinen kann man das Schleifpulver ggf. auch in der Maschine lassen - das Pulver wird ja feiner und feiner. Es hat sich so z.B. auch bewäht, daß man das schon durch den Schleifvorgang kleiner gewordene Pulver in der Maschine läßt, und einfach feineres Pulver nachfüllt (funktioniert NICHT bei Spiratoren!). Allerdings ist dazu eine gewisse Erfahrung nötig.


   

Wer schon vorgerundete Steine (z.B. Flusskiesel, Steine vom Strand) selbst schleifen möchte: hier genügen bereits ein oder zwei Durchgänge mit 220er- oder 400er-Siliciumcarbid Schleifpulver als Vorbereitung zum Feinschliff.

   

Mit Körnungen bis F 400 wird noch "aktiv" Material abgetragen. Sie können auch noch die Formgebung beeinflussen. Besonders 400er-Siliciumcarbid scheint einen "aggressiven" Eindruck zu machen. Beachte: alle Pulver die feiner sind ändern die äußere Form fast nicht mehr, sondern bearbeitet fast ausschließlich die Oberfläche.
Wenn Sie Steine an einer Schleifmaschine händisch vorarbeiten (zB um daraus Schmuckanhänger herzustellen) so hat es sich bewährt, diese Rohlinge ab Körnung 400 zu schleifen.

   

Der Feinschliff

 

Überprüfen Sie nochmals das Mischverhältnis (Größenverteilung) der halbfertign Trommelsteine in der Maschine. Spiratoren sollten bis oben hin mit Steinchen gefüllt sein. Mindestens die Hälfte der Steine sollte sehr klein sein (1 cm oder knapp darunter). Nur so wird eine ruhige, gleichmäßige Schleifbewegung ermöglicht (bitte prägen Sie sich diese Schleifverhalten an dem Video ein!). Falls Sie nicht genügend kleine Steine zur Verfügung haben (z.B. weil Sie nur größere Trommelsteine zum Einstecken produzieren wollen), fügen Sie ggf. schon fertige (günstige), gekaufte Trommelsteinchen hinzu.

   

Nach einer Schleifdauer von 12 h mit 400er-Siliziumkarbid (wieder auswaschen) kann man direkt zu 800er (ebenfalls 12 h – wieder auswaschen) und zu 1200er übergehen.
F 1200-Siliziumkarbid ist nicht bei allen Händlern erhältlich, aber sehr wirkungsvoll. 1000er-Pulver hinterlässt eine bei weitem noch nicht so gute Oberfläche wie 1200er-Pulver. Zwar ist optisch kein Unterschied erkennbar, eine Politur wird nach einem Endschliff mit 1200er-Siliziumkarbid wesentlich schneller und besser angenommen.

   

Die Praxis hat gezeigt, dass man von grobem Pulver mehr braucht als von feinem. Feines Pulver verteilt sich besser über die Steine – schließlich enthält die gleiche Gewichtsmenge wesentlich mehr einzelne Partikel. Bei einem vollen Spirator "Typ 3,5" mit 4,5 kg bis 5 kg Inhalt braucht man von SIC F 800 ca. 100 – 120 g (2,4 - 3 %), von SIC F 1200 hingegen nur ca. 50 – 60 g (1,2 - 2 %)

   

Ein Zeichen dass zuviel Pulver in der Maschine ist, wenn ein gleichmäßiger und schneller Lauf der Steine nicht mehr gewährleistet ist.


Wassermenge:

 

Bei rundlaufenden Trommelmaschinen sollte das Wasser ca. 70 % der Steine bedecken. Ist die Trommelmaschine also ca. zu ¾ mit (Roh-)Steinen befüllt, so muss die Trommel etwa zur Hälfte mit Wasser sein.
Bei zu wenig Wasser verschlammt der Inhalt zu schnell und „läuft“ nicht mehr gleichmäßig, sondern „schlägt“ mehr. Die Trommelsteine erhalten dadurch tiefe Dellen, die man erst wieder mühsam ausschleifen muss.

   

Es empfiehlt sich, zuerst nur so viel Wasser in einen Spirator einzufüllen, dass der Boden zu etwa 1 cm bedeckt ist. Dann die Steine hinzugeben und das Gerät einschalten. Während des Laufes kann man Siliziumkarbid-Schleifpulver und ggf. noch Wasser beigeben.
Die Steine müssen sich schnell bewegen. Das Material muss sich aktiv drehen und einen weiten Weg zurücklegen. Dabei soll eine Bewegung von außen nach innen stattfinden (siehe Video!). Nur dadurch erzielt man gute Resultate. Verwendet man zu viel Wasser und/oder Schleifpulver, so dreht sich der ganze Inhalt „um sich selbst“, und es wird kein Abrieb mehr produziert. Dies ist auch der Fall, sobald das Schleifpulver aufgebraucht ist (nach ca. 12 h). Eventuell können Sie versuchen, mit einer geringen Wasserzugabe den Schleifvorgang nochmals zum Laufen zu bringen.
Auch wenn der Schleifschlamm zu zäh wird, kann man beim Spirator noch vorsichtig etwas Wasser dazugeben und so die Masse wieder in Gang setzten.
Manchmal wird empfohlen, Zusätze wie Spülmittel etc. hinzuzugeben. Es besteht dabei allerdings immer die Gefahr, dass sich Schaum in der Trommelmaschine bildet. Dadurch wird die Bewegung der Steine weitgehend unterbunden bzw. gebremst. Sollte es dafür nicht wirklich zwingende Gründe (aus eigener Beobachtung) geben, wird von dieser Vorgehensweise eher abgeraten.